Planungsbeginn: 2006
Realisation: Ongoing
Auftraggeber: Erlen-Verein
Auftrag: Entwicklung einer Zukunftsstrategie und Planung diverser Tieranlagen
Projektumfang: Masterplan
Fotos: Nicolas Scordia, Paris
Wo Tiere gern zu Hause sind und Menschen gern hingehen. Seit pg landschaften vor über 15 Jahren den Masterplan für den Tierpark Lange Erlen entwickelt hat, hat sich vieles verändert. Früher ein Park mit überwiegend grossen Hirschbeständen, ist er heute ein moderner Tierpark mit Fokus auf einheimische und regionale Tiere inklusive bedrohter Nutztierarten. In den von uns kreierten und abwechslungsreich wie artgerecht gestalteten Gehegen fühlen sich Wildkatzen, Uhus, Gämsen und viele andere Tierarten wohl. Kein Wunder, denn die Wege sind so angelegt, dass die Besucher einen tiefen Einblick in das Leben der Tiere bekommen, ohne sie einzuengen oder zu stören. Einblicke von Holzbrücken über den bestehenden Weiheranlagen stehen an dieser Stelle für eine von vielen kreativen Lösungen.
Der Tierpark Lange Erlen zählt zu den beliebtesten Naherholungsgebieten rund um die Stadt Basel. Er wurde vor über 150 Jahren gegründet und hat das Landschaftsbild und das Naherholungsgebiet rund um Basel entscheidend mitgeprägt. Während einiger dieser Jahre durften wir den Park als Landschaftsarchitekten und Projektentwickler begleiten. Ein umfangreiches Projekt mit zahlreichen Teillösungen und abwechslungsreichen Wohlfühlgebieten für Mensch und Tier. Zum Beispiel der Betriebshof: eine Insel der Ruhe. Wer hier Pause macht, geht nachher gern wieder zur Arbeit. Oder der «Hide»: Durch verschiedene Öffnungen können Besucher dem täglichen Treiben der Wasservögel im und um das stehende Wasser des Wiesealtarms zusehen, ohne sie zu stören. Besondere Beachtung kommt der «Spielaue» zu: Spieltürme mit Rutschbahnen, Kletterlandschaften aus Netzen und viele weitere natürliche Spielelemente machen viel Freude und stören weder die Landschaft noch die Tiere. Schliesslich dienten die tierischen Baumeister als Vorbild für diese einzigartige Auenlandschaft. Kein Wunder, dass diese herausragende Arbeit in der Fachzeitschrift «Playground international» vorgestellt wurde.
Achtung, Perspektivwechsel! Wo im Jahr 2006 noch Zäune die Sicht von Mensch und Hirsch beeinträchtigten, hat sich die Blickführung durch den gesamten Park verändert. Dies war das Kernstück des Masterplans und die Diplomarbeit des Inhabers von pg landschaften GmbH, Pascal Gysin. Ein echtes Lebenswerk zur Verbesserung der Lebensqualität von Bewohnern wie Besuchern. Um eine thematische Klammer zu schaffen und den Tierpark sinnvoll in die Landschaft einzubetten, wurde er in der Oberrheinischen Tiefebene verortet und Wiesenaltarme und Topografie der angrenzenden trinationalen Mittelgebirge von Beginn an in das Konzept eingebettet. Die Nagelfluhformationen und natürlich anmutende Wasserläufe erhöhen die Attraktivität für den Besucher wie auch den Komfort für die Tiere. Mittels szenografischer Einblickpunkte können die Besucher nach den Tieren Ausschau halten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere Kinder mit dem Entdecken von scheuen Tieren besonders erfolgreich sind.
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